Chronik

Die Gründung des Vereins fiel in eine Zeit nach dem 1. Weltkrieg und der sich anschließenden Inflation. Man hoffte auf eine bessere Zeit. Geselligkeit war wieder stärker gefragt, man traf sich um gemeinsam zu singen und deutsches Kulturgut zu pflegen.

Im Januar 1926 wurde im Vereinslokal von Heinrich Hehmann, an der Belmer Straße, der MGV "Sängerlust Osnabrück-Schinkel" gegründet. Erster Vorsitzender des neu gegründeten Vereins wurde Wilhelm Helmich, der dieses Amt 27 Jahre ausübte.

Seine Nachfolger waren Willy Hoffmann (1953), Franz Riedel (1956), Werner Normann (1957), Rolf Rademacher (1974), Wilhelm Münnich (1980), Rolf Rademacher (1984), Peter Riemann (1990) und seit 1998 Walter Rahe.

Die ersten Chorleiter waren die Lehrer A. Plengemeyer und W. Nilges. Für einen sehr langen Zeitraum (1933 bis 1961) übernahm dann der Musiklehrer August Thöle die Leitung. Seine Nachfolger waren Georg Tenzer, Heinz Trentmann und Matthias Müller. Seit April 2000 leitet der Organist und Kirchenmusiker Holger Dolkemeyer unseren Chor.

Da nach der Gründung überwiegend Gretescher Bürger dem Verein beitraten, wurde er 1933 in MGV "Sängerlust von 1926 Gretesch-Schinkel" umbenannt. Durch die Eingemeindung in die Stadt Osnabrück änderte sich der Vereinsname in MGV "Sängerlust 1926 Osnabrück-Gretesch" und trägt seit 1994 seinen heutigen Namen "Männerchor Osnabrück-Gretesch".

Schon zu Beginn des Vereinslebens wurden laufend Kontakte zu anderen Vereinen gepflegt. Gesungen wurde bei Gemeindefesten und Gottesdiensten beider Konfessionen und man wurde von Vereinen zur Mitgestaltung von Festen eingeladen. Selbst der zweite Weltkrieg konnte das Vereinsleben nicht zum Erliegen bringen. Bereits 1947 fanden sich die Mitglieder wieder zusammen, neue kamen hinzu, darunter viele Heimatvertriebene auf der Suche nach neuen Bindungen.

Neben der Chorarbeit und den daraus resultierenden Liederabenden, gehörten in den Nachkriegszeiten von 1947 bis 1958 Theateraufführungen, in Form von Operetten, Lust- und Singspielen, mit großem Erfolg zum ständigen Repertoire des Chores.

1958 beschloß man jedoch aufgrund wachsender Ansprüche und drastisch steigender Kosten, sich ausschließlich der Chorarbeit zu widmen. Die Konzentration auf diese Arbeit und ihre Intensivierung wirkten sich positiv aus, wie die anschließenden Konzert- und Liederabende zeigten. Ein großer Erfolg war die Teilnahme an den Sängerfesten 1973 in Lüneburg und 1976 in Berlin. Heute zeichnet sich der Chor mit einem Repertoire in mehreren Sprachen, von der klassischen Chormusik über deutsche und internationale Volkslieder, bis hin zur russischen Chormusik sowie dem Gospelgesang, aus. Mit diesem Programm sollen viele Menschen angesprochen und somit zur Völkerverständigung beigetragen werden.

In jedem Jahr gibt es Konzerte, von denen das traditionelle Weihnachtskonzert, welches alle zwei Jahre in der Stadthalle stattfindet, zu nennen ist. Die Überschüsse wurden stets einem karitativen Zweck zugeführt. Höhepunkte der Vereinsgeschichte waren vor allem das Jubiläumskonzert 1986 mit Kammersänger Heinz Hoppe im ausverkauften Europasaal der Stadthalle und das volkstümliche Konzert mit dem Medium Terzett.

Chorreisen in das In- und Ausland mit Auftritten und Konzerten wie z.B. Budapest, Mailand, Prag, Straßburg, Venedig, Verona, Wien, Bayreuth, Berlin, Hamburg, Erfurt, Weimar, Eisenach, Bad Doberan und Osnabrück 's Partnerstadt Greifswald sowie das schon traditionelle, alle zwei Jahre in der Stadthalle stattfindende Weihnachtskonzert, sind Höhepunkte der Chorarbeit..

Aber auch Auftritte bei Benefiz- und Jubiläumsveranstaltungen, die Mitgestaltung von Gottesdiensten in den Kirchengemeinden in und um Osnabrück, unterstreichen die gemeinnützigen Aufgaben des Chores. So wurden in den letzten Jahren insgesamt weit über 50.000,-- DM für soziale und karitative Zwecke gespendet.

Aufnahmen von LP und zweier CD 's, Rundfunk- und Fernsehsendungen (NDR/MDR) sowie ein Chorvideo unterstreichen die Aktivitäten des Chores.

Nach Aufgabe der Ludwigshalle Hehmann, die jahrzehntelang dem Chor als Vereinslokal diente, fanden die Sänger des Chores neue Räumlichkeiten im Clubhaus der "TSG 07 Burg Gretesch". Seit 1983 finden hier die Chorproben statt.

Mit 55 aktiven und 70 fördernden Mitgliedern zählt unser Chor zu einem der großen Chöre in Osnabrück.